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Anleitung Anfängerheli gesucht!

BAXL

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Quickstart ohne Umwege!
- Hinweise und Tipps für ganz eilige Neueinsteiger in das Hobby des Helifliegens!

Lieber neuer Helifreund, Du bist in diesem Beitrag gelandet weil Dir ein Kollege aus dem Forum diesen Link als Antwort gepostet hat oder weil Du evtl. von selbst hierhin gekommen bist.



In unserem Forum werden sehr oft Themen gestartet die sich anhören wie:
"Anfängerheli gesucht", "Suche Einsteigerheli bis XXX€", "Ist der Tüfon 300 von Flaitois anfängertauglich" oder so ähnlich.
In der Regel sucht dann ein Hubschrauberinteressierter den Einstig in ein faszinierendes Hobby - das Fliegen (und Bauen?!) eines ferngesteuerten Hubschraubers.

Als Neuling hat man eine Menge Fragen, auch Fragen, von denen man bisher noch gar nicht wusste, dass man sie hat. ;-)

Um Dir am Anfang das ziellose Herumsuchen und Stochern und den Hilfswilligen des Forums immer wiederkehrende Erklärungen zu ersparen, sind in den folgenden Abschnitten einige wichtige Hinweise und Tipps, damit Du Deinem Wunsch nach einem ferngesteuerten Hubschraubermodell etwas näher kommst und im Forum etwas gezielter fragen kannst. Damit Du nicht zuviel zu lesen hast, geht das Geschriebene an manchen Stellen nicht allzu sehr in die Tiefe und lässt bewusst auch mal etwas weg.

Deine Voraussetzungen:
Nicht jeder ist gleich gut für den Start gerüstet, deshalb nehme ich der Einfachheit halber an, dass Du bisher noch kein ferngesteuertes Modell besessen hast und auch sonst nur über minimales Wissen zu dem Thema verfügst. Dein Budget willst Du noch nicht übermäßig belasten, weil Du noch gar nicht weißt, ob das Hobby langfristig etwas für Dich ist. Folgekosten durch Abstürze, Wartung, Reparatur und Zubehör sollten möglichst klein bleiben. Trotzdem erwartest Du ein Modell, das erlern- und beherrschbar (d.h. anfängertauglich) ist und nicht gleich nach den ersten Flugversuchen entsorgt werden muss.
Über eine Sache solltest Du Dir vorher unbedingt im Klaren sein. Das Hubschrauberfliegen erfordert viel Geduld und Übung. Anfängertaugliche Modelle sind normalerweise nicht für Draußen geeignet, weil sie sehr windempfindlich sind d.h. Fliegen unter freiem Himmel ist nur bei Windstille möglich.
 
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BAXL

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Wichtiger Sicherheitshinweis:
Ein ferngesteuerter Hubschrauber ist kein Kinderspielzeug
wie ein Matchbox Auto. So klein und harmlos ein Modell auch erscheinen mag, ein Mini-Heli mit 30g und 19cm Rotor z.B. kann sicher keinen Finger abhacken oder tiefe Fleischwunden verursachen, für die Hornhaut eines Auges reicht der Rotor aber allemal aus! Deshalb ist es von Beginn an wichtig, eine Versicherung gegen Schäden durch dieses Hobby zu haben. Eine private Haftpflicht deckt solche Schäden in der Regel nicht! Denke also daran Erst versichern, dann fliegen!

Bevor es nun an die Kaufberatung und die Auswahl eines Modells geht, brauchst Du etwas Basiswissen. Bei den angebotenen Modellen fällt Dir auf, dass es welche mit einem und welche mit zwei Hauptrotoren gibt. Wir nennen die mit einem Hauptrotor auch oft Singelrotor-Heli, FP-Heli oder CP-Heli und die mit zwei Hauptrotoren Koax-Heli. Das hat etwas damit zu tun, wie die Modelle gesteuert werden und wie das, bei einem Hubschrauber durch den Hauptrotor auftretende Drehmoment, ausgeglichen wird.

Welche Modellart:
Für komplette Anfänger sind die Koaxial-Modelle am besten geeignet. Die verhalten sich im Vergleich sehr ruhig und stabil im Schwebeflug, sodass auch Einsteiger genug Zeit zum Überlegen und Steuern haben. Dieses Verhalten wird durch einen Konstruktionstrick erreicht. Koaxialmodelle besitzen am oberen Hauptrotor eine so genannte Stabilisatorstange mit zwei Gewichten an den Enden. Diese Stabi-Stange wirkt bei Drehung wie ein Kreisel und zwingt den oberen Rotor immer wieder in eine waagrechte Position.
Lässt der Pilot die Steuerhebel los, sollte sich ein gut eingestelltes Modell von selbst in der Luft stabilisieren.
Die Steuerung des Modells:
Nun kommen wir zum dem, was den Hubschrauber steuert. Bei den Koaxmodellen gibt es mittlerweile eine Unzahl von Produkten, die sich bezüglich der Steuerung auch wieder unterscheiden. Der Handel bietet 3 Kanal, 3,5 Kanal und 4-Kanal Helis an. Grundsätzlich fliegen sie alle…mehr oder weniger gut.
Komplett in alle Richtung steuerbar, wie ein richtiger Hubschrauber, sind nur die 4-Kanal Modelle.

Die im unteren Preisbereich angesiedelten 3 und 3,5 Kanal Modelle können das nicht. Ein etwas hinkender Vergleich wäre ein Auto ohne Rückwärtsgang. Ich kann theoretisch überall hinfahren, wenn ich aber am Ziel vorbei bin muss ich erst wieder eine Schleife ziehen.
Um das Thema nicht in die Länge zu ziehen, mache ich jetzt mit 4-Kanal Modellen weiter.


Der Sender:

Zum Steuern bedarf es eines Senders. Die Hersteller liefern überwiegend Sender aus, die entweder im „Mode 1“ oder „Mode 2“ eingestellt sind (Stick-Mode). Es gibt noch den Mode 3 und Mode 4, die ich aber nicht berücksichtige. Die Angabe des Modes gibt Aufschluss darüber, wie die Steuerhebel mit Funktionen belegt sind. Es gibt treffliche Grundsatzdiskussionen darüber, welcher Mode der Beste ist. Aus meiner Sicht halte ich den Mode 2 am praktikabelsten, weshalb ich auch nur den erläutere. Selbst Dieter Schlüter, man nennt ihn auch den Vater der ferngelenkten Hubschrauber, hat bereits vor über 20 Jahren in seinen Büchern den Mode 2 zur Heli-Steuerung empfohlen.
Im Mode 2 liegt die Steuerung der Flugrichtung, also „vorwärts“-„rückwärts“, „seitwärts rechts - seitwärts links“ auf dem rechten Hebel. Die Funktion „hoch - runter“, „auf der Stelle rechts drehen - auf der Stelle links drehen“ auf dem linken Steuerhebel.
35MHz , 40MHz, 2,4 GHz?????

Diese Angabe sagt etwas darüber aus, mit welcher Frequenz die Fernsteueranlage arbeitet. Im Prinzip funktionieren alle. In der letzten Zeit haben sich allerdings die 2,4 GHz Anlagen verbreitet. Ihr Praktischer Vorteil: Die Antenne am Sender ist nur noch ein kleiner Stummel (knickt nicht mehr so schnell ab) und es kommt nicht mehr zu Problemen, weil ein anderer Modellsportfreund zufällig auf demselben Kanal wie man selbst funkt (Abstürze der Modelle durch falsche Steuersignale).

Im Konsumerbereich zählen Modelle mit 35 oder 40 MHz Anlagen zu den Auslaufmodellen und Ladenhütern. Die sind allerdings zu extrem günstigen Preisen erhältlich. Qualitativ fliegen sie genauso, sind aber wegen der genannten Gründe nicht mehr empfehlenswert.

Die Größe des Modells:
Die Größe hängt davon ab, welche Platz- und Umgebungsverhältnisse Dir zur Verfügung stehen Die gängigen Koax-Hubschrauber haben Rotorendurchmesser von 19cm, 34cm, und 45 cm, vereinzelt gibt es noch Zwischengrößen bzw. auch Größen mit mehr als 45 cm. Wenn Du nur in der Wohnung fliegen kannst, solltest Du auf ein 19cm-Modell zurückgreifen. Die sind leichter, durch ihr Eigengewicht unempfindlicher bei Abstürzen und weniger aggressiv zum Mobiliar. Wenn Du ein großes Wohnzimmer hast oder sogar eine Halle (Turnhalle, Reithalle) nutzen kannst, könntest Du auch einen 34cm-Heli probieren. Bedenke, dass ein 34cm Modell in der Unterhaltung und bei Reparaturen mehr kostet.

Um es Anfängern leicht zu machen, bieten die Hersteller schon länger Komplettsets an, man nennt diese RTF was im Neudeutschen ready to fly heißt und soviel wie fertig zum Fliegen bedeutet. In den Sets ist normalerweise alles enthalten, was man zum Fliegen benötigt. Das ist in der Regel das fertig aufgebaute Modell, der Sender, mindestens ein Akku und eine Lademöglichkeit für den Akku. Die weiteren „Zugaben“ wie Ersatzrotorblätter, kleinere Werkzeuge, ein richtiges Ladegerät für die 230V Steckdose usw., variieren. Obwohl RTF sugeriert, dass die Modelle direkt aus der Packung richtig fliegen, sollest Du wissen, dass man lediglich ein fertig gebautes Modell mit dem minimal notwendigen Zubehör erwarten darf.


Die Akkus:

In Modellhubschraubern werden heutzutage als Flugakkus fast ausschließlich Lithium-Polymer-Akkus (Lipos) eingesetzt. Die liefern bei kompakter Bauweise eine enorme Kapazität. Das erkauft man sich allerdings durch eine Konstruktion, die mechanisch nicht sehr Widerstandsfähig ist. Außerdem reagieren Lipos sehr empfindlich auf Überladen, Tiefentladung (das passiert wenn man solange fliegt bis der Arzt kommt), zu hohen Ladestrom, zu hohe Temperaturen und zu niedrige Temperaturen. Die Akkus reagieren auf diese Störgrößen im günstigsten Fall mit nachlassender Kapazität (kürzere Flugzeit). Der schlimmste Fall (Überladung, mechanische Beschädigung, Überhitzung) kann sogar einen Brand der Akkus hervorrufen. Eine gleichwertige, sicherere und bezahlbare Alternative konnte sich leider noch nicht etablieren.

Tipp: Plane beim Modellkauf bereits 1-2 zusätzliche Akkus ein. Die Flugzeit mit einem Akku beträgt im Schnitt zwischen 5 und 10 Minuten. Je nach mitgeliefertem Ladegerät und Qualität des Akkus kann das Nachladen zwischen 30 Minuten und fast 2 Stunden liegen.
Damit wären die grundsätzlichen Fragen geklärt und Du kannst an die Modellauswahl gehen, die zum Teil noch durch Deinen Geldbeutel bestimmt wird.

Ernst zu nehmende und qualitativ akzeptable Modelle kosten derzeit neu zwischen 85€ und 160€.

Hier sind einige Beispiele der Kategorien 19cm und 34cm

19cm
Nine Eagles Solo, Nine Eagles Free Spirit, esky Nano, e-flite Blade mCX bzw. mCX2

34cm
Esky Lama V4, robbe Blue Arrow, e-flite Blade CX2

Der Blade CX2 von Horizon.

Es gab in der Größe den Blade CX2, CX3 und ganz kurz den BLade CX4. Alle diese Modelle gibt es nicht mehr. Horizon bietet im Koaxialsegment nur noch den mCX2 und den Scout CX an. Beide gehören zur 19cm Klasse, wobei der Scout CX nur ein 3 kanal Modell ist.

Trotzdem sichern sich die e-flite Blade Modelle in der Regel die Spitzenposition bei den Einsteigerhelis.

Die Liste ist nicht vollständig, teilweise gibt es auch mehrere Modellvarianten innerhalb eines Anbieters, die im Kern baugleich sind. Das gilt sogar für einige Modelle die scheinbar von unterschiedlichen Anbietern stammen, im Innern aber dieselbe Technik verbaut haben. Um welche Modelle es sich im Einzelnen handelt, erfährst Du im Forum.
Ich hoffe die kleine Zusammenfassung konnte Deine brennendsten Fragen beantworten.
Ein letzter persönlicher Tipp. In der Vergangenheit bin ich bei Anschaffungen nach der Philosophie : „Immer eine Nummer (d.h. Ausstattungsvariante / Preiskategorie) größer nehmen als man will.“ ganz gut gefahren.

Nachtrag:
Es kann sein, dass Du an dieser Stelle der Meinung bist einen Koaxheli überspringen zu wollen oder bist Du zu dem Entschluss gekommen weil einige Forenkollegen Dir dazu geraten haben,
dann kannst Du im Bericht für Koaxaufsteiger oder ambitionierte Anfänger weiterlesen.
 
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