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Restauration Aircooleds 80er und 90er Racer

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Tja, leider bietet Ebay-Kleinanzeigen deutlich mehr Superschnäppchen als ich "bearbeiten" kann, aber vielleicht komm ich ja irgendwann wieder zum Bauen - wahrscheinlich wenn die Kinder aus dem Haus sind, so in 20 Jahren...

Hier jedenfalls ein weiteres Fahrzeug, dem ich bei 25€ ich nicht wiederstehen konnte: ein Kyosho Pro XL von 1988

Die letzte Version des Ultimas und praktisch der Nachbau des 2WD WM Gewinnerfahrzeugs von 1987, den ich noch etwas genauer nachbauen möchte :)

IMG_0589.JPG
 

Swosh

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Letztes kam mit einem alten Mid aus dem Oman, und war über und über mit Silicon verschmiert - warum auch immer.


Ist jedenfalls nicht einfach sauber zu bekommen, aber mit der geballten Kraft der Chemie (Siliconreiniger aus dem Baumarkt), stand dann den restlichen Putzarbeiten nichts mehr im Wege :)

Fortsetzung folgt!
Der Grund für die Silikonparty ist einfach: bessere Abdichtung des ganzen Getriebes. Mein Mid hat auch einiges an Silikon auf dem Oberdeck und soweit ich erkennen kann, ist da nichts eingedrungen. Man muss auch bedenken, offroad hieß damals "Erde, Dreck und Staub", nicht Teppich mit Wellen wie heute...
 
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Der Grund für die Silikonparty ist einfach: bessere Abdichtung des ganzen Getriebes. Mein Mid hat auch einiges an Silikon auf dem Oberdeck und soweit ich erkennen kann, ist da nichts eingedrungen. Man muss auch bedenken, offroad hieß damals "Erde, Dreck und Staub", nicht Teppich mit Wellen wie heute...
Auch damals haben wir unsere Mids sofort mit den Lexan Unterschalen ausgestattet, die bündig mit der Karosserie abschlossen. Da konnte man auch ein verregnetes Rennwochenende ohne Defekt bestreiten, auch wenn das eher an Schlamm Catchen erinnerte ;)
 
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Irgendwann muss man ja mal seinen Keller von unvollendeten Projekten befreien, auch wenn die Wahl mit welchem man anfängt echt schwer fällt.



Ich habe mich mal für den PB Mini Mustang von 1986 entschieden. Wie er zu mir gekommen ist war ja schon recht kurios, aber das hatte ich schon. So steht er jedenfalls vor mir:



Dazu gab es noch eine kleine Tüte mit diversen Plastikteilen, die mir sicher noch gute Dienste leisten werden. Aber, das wichtigste in der Tüte war dieses Teil:



Das damals optionale 2-Gang Getriebe, heute ist es eigentlich nicht mehr zu finden, es sein denn, man hat sehr tiefe Taschen. Das 2-Gang Getriebe machte die PBs auf der Geraden pfeilschnell, ich hatte aber immer meine Probleme mit dem Einstellen. Naja, vielleicht bekomm ich es jetzt, 32 Jahre später, besser hin ;)

Aber bevor es um solche Details geht, steht erstmal das Zerlegen, Putzen und Hoffen an. Hoffen, weil kaputte oder fehlende Teile würden den Baufortschritt 1-2 Jahre verzögern :(



Aber, nachdem alles mal gesichtet wurde, scheint alles mehr oder weniger vorhanden und in Ordnung zu sein. Ein weiteres Goody habe ich aber noch entdeckt!



Hier sieht man eines der vielen ungewöhnlichen Details des Mini Mustangs - Antriebsknochen aus Kunststoff! Sehr weichem noch dazu. Die haben sich in der Praxis nicht nur gerne verdreht (ja, liebe Kinder - wir hatten damals auch schon ordentliche Motoren die gute 45-50000 U/Min lieferten konnten), die Stahlstifte sind reihenweise verloren gegangen (hier auf dem Bild verabschiedet sich auch gerade einer) und die Antriebswellen haben die Dinger auch ganz gerne dünn geraspelt... Der Nachfolger, der PB Maxima, hatte dann auch Kardans verbaut und einer der Vorbesitzer meines Modells war so freundlich auch ein paar DM in diese zu investieren :) Nur leider ist eine davon leicht krum, da muss ich mal sehen was sich machen lässt.

So, genug geplaudert... Das Ding ist zerlegt, ich konnte alle Kugellager ausmessen und bestellen, da kann ich beruhigt ins Bett gehen :) Morgen wird das Ultraschall-Bad angeworfen!
 
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Beim Zusammenbau werde ich da zwar noch etwas genauer darauf eingehen, aber das Chassis des Mini Mustang besteht im Prinzip aus 2 Kunststoffschalen und einer GFK Bodenplatte.

Im Neuzustand sieht das fertig in etwa so aus


Leider hat einer der Vorbesitzer diese Grundplatte irgendwann einmal selber angefertigt, und dabei auch den einen oder anderen Teil davon unterschlagen



Viele Stunden im Gelände taten dann noch ihr übriges, so dass eigentlich nur noch ein Neuteil in Frage kommt.

Ein Engländer aus einer Facebook Gruppe war dann auch so freundlich und hat sein ziemlich rampuniertes Chassis für mich gescannt, so dass ich nach einigen Maßnehmen ein neues Teil zeichnen konnte.

Damit ging es auch gleich auf meinen Schneideplotter, 0,5 mm Polystyrol reichen um die Genauigkeit der Befestigungslöcher kontrollieren zu können. Und im zweiten Anlauf passt dann auch alles :)





Jetzt muss ich mich nur noch entscheiden:
Lass ich es aus GFK wie im Original, oder aus Kohlefaser schneiden???
 

TamTom

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Hi, wie immer Top was du da machst.
Wenn du mich fragst, solltest du es in GFK machen lassen, war halt früher auch so.
Gruß Tom
 

speedbraker

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Um Dich dann gänzlich zu verwirren, hier eine andere Meinung:

Ich würde Kohlefaser nehmen.

Warum? Weil Du Deine anderen Autos auch so aufgebaut hast und das in der Vitrine neben den anderen Chassis einfach knorke aussieht ;)
 
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Die Wahl ist getroffen: GFK! Alleine schon weil es die Hälfte kostet ;) Und natürlich dem Original entspricht
 
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Ja, einer der Vorbesitzer hat mal auf Maxima Karosserie umgerüstet, und dafür die Platte angefertigt. Auch die hintere Flügelhalterung vom Maxima ist da, fast schon obszön was mir dafür schon geboten wurde ;)
 
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So, die Frästeile sind da... Leider hatte vor lauter GFK oder Kohlefaser gar nicht daran gedacht, ob das GFK naturfarben ist oder nicht... Die Frage hat sich jetzt auch erledigt ;)

 
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So, der Aufbau kann beginnen :)

Aber zuerst noch etwas Geschichte zu dem Fahrzeug...
Mitte der 80er, also während des grossen Booms der 1:10er 4WD Buggys, musste natürlich jeder Hersteller einen solchen im Programm haben. Hirobo, Tamiya und auch Kyosho hatten es vorgemacht, aber aus England kam noch nichts.

Schumacher war zwar ganz gross bei den 1:12er Pan Cars, hatte aber nichts für den wachsenden 1:10er Bereich. Auch PB hatte nichts zu bieten, ausser eine tolle Geschichte mit diversen WM Titeln bei den 1:8er Verbrennern.

Also haben sich Cecil Schumacher (Schumacher Racing Cars) und Keith Pleasted (PB Racing Cars) zusammengesetzt und sich an einen gemeinsamen Buggy gemacht. Nur konnten sie sich nicht wirklich auf ein Design einigen und gingen wieder ihre eigenen Wege.
PB brachte 1986 den Mini Mustang, Schumacher den Cat; letzterer wurde Weltmeister und ist auch heute noch ganz gut im Geschäft, PB musste am Ende des RCCar-Booms die Türen schliessen.

Warum die zwei Herren nichts gemeinsames auf die Beine stellen konnten ist zwar nicht überliefert, aber wenn ich Cat und Mini Mustang vergleiche, erkennt man schon ein Muster. Der PB ist aus wenigen Teilen super einfach aufgebaut, der Cat ist eine Orgie an kleinen aber feinen Details, mit einem Hang zur Übertreibung. So hat zB dessen Hinterachsantriebe wahrscheinlich schon mehr Bauteile als der komplette Mini Mustang. Beide Fahrzeuge gehen in vielen Bereichen neue Wege, einige Ideen des Cats sieht man noch heute in modernen Fahrzeugen.

Den PB gab es auch als 2WD, mit Standardgetriebe und mit 2-Gang Getriebe, die zwei Jungs hatten also einfach komplett andere Vorstellungen wie so ein Buggy auszusehen hat ;) Ich hatte mich damals auch für den PB entschieden, bin aber nach 2-3 Rennen auf den Optima Mid umgestiegen.

Eine Gemeinsamkeit hatten PB und Schumacher allerdings - einen wilden Mix aus metrischen und Zollschrauben. Aber da hatte ich schon bei meinem Procat vorgesorgt - denn die alten Kreuzschlitz Dinger müssen bei mir immer gegen Inbus getauscht werden. :)



Die Teile sind alle geputzt, die alten Kugellager entsorgt. Die werden im Antrieb durch Hybrid-, an den Achsen durch normale Edelstahllager, jeweils mit Gummidichtung, ersetzt.

Fangen wir also mit den Diffs an. Hier schon der erste gravierende Unterschied. Der PB hat einfache Kegeldiffs für einen einzigen Riemen, der Cat Kugeldiffs für insgesamt 3 Antriebsriemen.



Klassische Stahlabtriebe komplettieren das Bild



Und schon kann der ganze Spass in die Rahmenhälfte aus sehr hochwertigen Kunststoff gelegt werden



Bei Riemenantrieb schadet ein Riemenspanner nicht, in dem hier vorliegenden Modell steckt auch das gleiche Zubehörteil wie damals, als ich meinen ersten PB hatte. Normalerweise ist die Rolle aus Kunststoff und nicht gelagert.



An den Rahmen wird die Motorplatte geschraubt, die leider ein paar Gebrauchsspuren zeigt, die ich mit Hilfe eines Dremels etwas mindern konnte.



Schnell noch die Hauptwelle samt HZ und Antriebsrad montiert...



Hier sieht man auch die nötige Führung des Riemens und auch den kleinen Riss im Riemenspanner - aber da ist schon ein 3D-gedrucktes Ersatzteil unterwegs :)



Zum Schluss werden die zwei Chassishälften zusammengesteckt und verschraubt. Das ergibt eine sehr solide und leichte Basis für den Rest :)



Wie man sieht, habe ich das 2 Gang Getriebe montiert, was damals schon ein Novum war. Klar, im Verbrennerbereich war das fast schon ein alter Hut, bei den 1:10er Elektros gab es das aber noch nicht. Grundsätzlich war das natürlich eine tolle Idee. Der erste Gang liefert eine Übersetzung von 10,7:1, was natürlich für eine großartige Beschleunigung sorgt. Im zweiten liegt dann 6,63:1 an, so dass die PBs auf der Geraden pfeilschnell wurden und an allem vorbeizogen.

Das ganze funktioniert so: das HZ für den ersten Gang sitzt mit einem Freilauflager auf der Hauptwelle, sorgt also bis zu einem bestimmten Drehzahlbereich für Vortrieb. Im HZ des zweiten Gangs sitzt eine klassische Fliehkraftkupplung, die irgendwann für Kraftschluss und noch höhere Drehzahlen sorgt. Der erste Gang dreht dann aufgrund des Freilaufs nur noch leer mit.

Dummerweise waren damals die meisten Strecken einfache, in die Wiese gemähten Bahnen, klein, kurvig und sehr, sehr holprig. Kein Vergleich zu den Kunstrasen-Autobahnen von heute. Ohne lange Gerade war natürlich der Geschwindigkeitsvorteil des 2. Ganges dahin und, noch viel schlimmer, dank des Freilaufs gab es auch keinerlei Bremswirkung! Die Konkurrenz hatte zwar meist auch einen Freilauf, allerdings nur an der Vorderachse, so dass wenigstens die Hinterachse etwas bremsen konnte. Der PB rollte da fröhlich mit unverminderter Geschwindigkeit in die Kurve.

Wie dem auch sei... Hier noch ein Bild durch das Servicefenster, da lässt sich die Riemenspannung kontrollieren, die über eine einfache M3 Schraube justiert wird.



So, das war der Antrieb - und das alles war in einer halben Stunde erledigt. Beim Cat war man da schon einen ganzen Tag beschäftigt ;)

To be continued...
 
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