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Eigenbau Airboat-Großmodell: Entwicklung eines Bausatzes

MT-Nord

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Zum Lackieren aufgehangen: Die Ruderblätter...


Da ich extrem gute Erfahrungen mit Harzen von HP-Textiles gemacht habe, entschied ich mich diesmal nicht für die Standard-Menge, sondern die nächste Gebinde-Verpackungsgröße. Preislich ist das ja schon echt vorteilhaft. Außerdem war mein Vorrat eh aufgebraucht ;). Wenn ich das nächste Mal wieder ein Flugmodell aufbaue, habe ich so auch genügend in Reserve...
Das Harz HP-E56L ist übrigens sehr hochwertig und extrem strapazierfähig.



Zunächst wurde der Rumpf mit Epoxydharz bestrichen. Hierzu hatte ich ca. 30g mit Aceton vermischt. Nach 2 Aufträgen und einer Ablüftzeit von ca. 45min konnte ich dann die erste Lage silanes Glasgewebe in Köperbindung mit 40g/m² aufbringen. Nach weiteren 45min Angelierzeit dann die 2te Lage. Statt mit Pinsel verwendete ich eine spezielle Laminierrolle - ist für größere Flächen sehr viel praktischer und spart enorm Zeit.
Durch die Zwischengelierzeiten bleibt beim Aufziehen der Gewebelagen die jeweils darunter liegende an Ort und Stelle und wird beim in-Form-ziehen nicht wieder abgehoben.


Eine gut laminierte Oberfläche - so sollte sie ausschauen. Lediglich im Vakuumierverfahren würde man es schaffen, noch weniger Gebinde blasenfrei einzubringen.
Wichtig ist halt immer, dass die Oberflächenstruktur matt hervor schaut. Glänzende Stellen bedeuten zu viel Harzeinbringung und bringen keinen Stabilitätszuwachs, sondern eher eine Stabilitätsminderung durch erhöhte Bruchgefahr.
Ich muss allerdings auch dazu schreiben, dass die Laminierung lediglich dazu dient, den Rumpf vor Treibgut beim Gleiten als auch Steinen/Schotter beim Anlegen zu schützen.



LG - MTN
 

MT-Nord

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Für die hinteren Hauben habe ich Zugbügel aus 1,5mm Messingdraht in Form gebracht und eingeklebt. Beim nächsten Modell würde ich diese Drähte jedoch nicht mehr einfach nur unter der Haube abgknipsen, sondern umbiegen und noch einmal zusätzlich verkleben - hält besser ^^.


Das Sitzpodest hat nun auch nicht nur seine Lautsprecher bekommen, sondern wurde auch bereits mit der Haube verklebt. Um die Demontage später zu erleichtern, wurde lediglich von der Unterseite ein wenig CA auf die Steckung aufgetragen.


So schaut die Unterseite aus... Ein wenig grundiert, damit sie sich durch den Einfluss von Feuchtigkeit nicht verziehen kann.


Sämtliche Montage- und Steckungsflächen wurden mit einem scharfen Cuttermesser von Lackresten befreit. Ist eine Fummelarbeit - lohnt sich am Ende aber.
Der Lack ist - mangels Schleifen nach dem Spritzspachteln - nicht so super glatt wie der Rest vom Boot, fällt aber später kaum ins Gewicht.


LG und einen guten Rutsch ins neue Jahr - MTN
 

MT-Nord

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Ich gebe es offen zu:
Der Grund, warum ein paar meiner Modelle noch unfertig in der Werft herumlungern, ist, dass ich es wirklich abgrundtief hasse, die Sitze zu beziehen. Dieses Gezuppel mit dem Kunstleder ist manchmal wirklich eine Qual. Aber OK - bei diesem Modell stand ein wenig mehr auf dem Spiel als meine persönlichen Animositäten...

Am Anfang waren 10mm Balsabretter. Da es diese nur in 100mm Tiefe gibt musste ich noch mal 20mm hinten ansetzen. Da reichten jedoch 8mm vollkommen aus.


Die Sitzauflage wurde entsprechend in Form geschliffen.


Anschließend habe ich die Sitzflächen angerissen, ...


... mit dem Dremel und scharfem Fräser grob ausgefräst und danach zuerst das weiße Kunstleder übergezogen. Die Ränder wurden in die Nuten gestülpt und dort sofort mit CA verklebt.
Zum Anpassen der Optik an den 60's-Look verwendete ich blaues Kunstleder, welches auf die Sitzfläche gezogen wurde.


2mm Messingdraht in Form gebogen, füllte nun die Nut als Ziernaht auf. Später wird diese nach und nach eine Patina ansetzen, was dem Oldschool-Look zu Gute kommen dürfte.


Ein erster Eindruck:
Auch die Rückenlehne ist bereits in Form geschliffen. Bis zu diesem Punkt war es noch haargenau so geplant, wie hier zu sehen. Später werdet ihr jedoch feststellen, dass man doch mal schnell seine Meinung ändern kann ;).



LG - MTN
 

MT-Nord

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Die Lackierorgie geht in die nächste Runde:
Nach Aushärten des Epoxydharzes wurde überstehendes Material vorsichtig mit einem Cuttermesser entfernt und anschließend sauber verschliffen.
Statt Grundierung aufzutragen, habe ich den Rumpfboden noch einmal ordentlich angeschliffen und mit hochwertigstem Epoxydspachtel (ohne Verstärkungsfasern) gespachtelt. Nach Aushärten des Spachtels ließ sich dieser exorbitant gut schleifen.
Es folgte noch ein Auftrag von Füller, bevor ich mit dem Lackieren fort fuhr.
Zum Schluss wurden dann auch die Tapes an den Seiten abgezogen und die gesamte Rumpfschale mit 2K-Klarlack behandelt.


Dabei passierte mir ein kleines Malheur:
Eine Bekannte wollte mit ihrem Kinderwagen durch den Durchgang und ich hatte Bedenken, dass Sie da durchkommen würde. Also bewegte ich das Modell. Es kam dabei ins Rutschen und mit Mühe und "Däumchen" konnte ich es vom Herunterfallen bewahren. Leider ging diese Aktion nicht spurenfrei an dem Modell vorbei - aber seht selbst...


Jedoch hatte ich noch Glück im Unglück: Der 2K-Klarlack ist von solch guter Qualität, dass sich der Lack wieder zusammen zog und im Grunde keine Spuren übrig blieben. Würde man exzessiv danach suchen, würde man vielleicht noch etwas finden - vielleicht...


Wovon man ebenfalls kaum noch was sieht, sind die Steckungen - insbesondere im Bug-Bereich. Es ist ja nicht Gang und Gäbe, dass Steckungen unsichtbar bleiben, gerade beim Lackieren oder Behandeln mit anderen holztränkenden Mitteln. Schaut man ganz genau hin, erkennt man die Steckung noch ein wenig, fühlbar ist sie jedoch nicht.


Ich wollte den Unterboden ja eigentlich noch polieren, kam jedoch bislang nicht dazu. Vielleicht im kommenden Jahr...


LG - MTN
 

MT-Nord

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Der 2te Teil der Sitzbank wurde mit nur einer großen 2-geteilten Fläche ausgestattet. Auch hier wieder 2mm Messingdraht als "Besäumung".


Für die Armlehnen habe ich die Holzteile als Vorlage verwendet und mit einem Übermaß von ca. 3mm angerissen.
Das hier weiße Kunstlederstück wurde dann auf das blaue Kunstleder gelegt. Mit Cyanoacrylat bin ich dann außen vorsichtig entlang geträufelt und anschließend sofort mit Aktivator schnellgehärtet.


Nach Abtrennen des überschüssigen Randmaterials sah das Ganze dann so aus:


Nun konnte der Bezug vorsichtig umgestülpt werden. Besonders die engen Rundungen neigen zum Aufreißen - sieht unschön aus und bedeutet nur wieder Mehrarbeit...


Dann wurden die Lehnen bezogen - mit der weißen Seite nach außen. Zuerst habe ich die Lehnen-Oberkante mit CA beträufelt und darauf das Kunstleder ausgerichtet und vorfixiert. Danach wurden zuerst die Innenseite stramm nach unten gezogen, dann die Außenseite und zum Schluss oberes und unteres Zipfelchen. Das "Umlegen" der Enden um die Ecke - besonders die Innenecke - war schon ein wenig kniffelig, aber machbar.


Die Rückenlehne ist mit weißem Material bezogen. Die Seiten hatte ich bereits vor dem Aufkleben nach innen umgeschlagen - so ergab sich eine schöne Naht. Danach mit ein wenig Untermaß dasselbe auf der anderen Seite. Abschließend wurde der Stoff dann auf die richtige Länge gezogen und vorgespannt. Das obere Ende habe ich dann nach innen übergeschlagen und ca. 10mm unterhalb der obersten Kante verklebt.

Es ist kein Meisterstück aber auch noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wie ich bereits schrieb, arbeite ich sehr ungern mit Bezugsmaterialien - aber hier war es noch halbwegs in Ordnung, denke ich. Habe selbst schon schlimmer gearbeitet, aber auch schon weitaus schlimmere "Kunstwerke" von selbsternannten Profis gesehen - denke, da komme ich noch recht gut bei weg :D


LG - MTN
 

MT-Nord

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Die Sitzflächen sind montiert. Wie ich ja bereits schrieb, kann es manchmal ein wenig anders kommen als man denkt ;).
So kam es hier "so anders", dass ich Rückenlehne und Sitzfläche kurzerhand gegeneinander austauschte. Meiner Meinung nach ein Zugewinn an Optik und theoretischer Funktionalität:
Fahrgäste können überall sitzen - aber nur an bestimmten Positionen haben sie keine "harte" Naht im Rücken... ;)


Und schon wurde das Teil montiert. Wie zu erwarten - unproblematisch ;)
Bei näherer Betrachtung dieser Perspektive hätte ich die Radiale auch silber absetzen können. Diese Farbspielerei hätte aber abklebetechnisch recht lange gedauert...
Sollte ich mal ein Modell als Auftragsarbeit annehmen - ich würde es vielleicht genau so machen ;)


Impressionen - Seiteneindruck


Erste Probemontage der Servicehauben:
Die Ausschnitte hatten reichlich Lack an den Rändern und mussten auch so noch ein wenig "geweitet" werden. Im Bausatz wurde dies bereits korrigiert. Man kann nur hoffen, dass niemand auf die Idee kommt, das Boot "lacklos" aufs Wasser zu bringen - dann würden die Hauben aber arg klappern. Hier passen sie wie angegossen - saugend.

Auch der Motortower fand nun seinen Weg in das Modell. Dazu habe ich die Nuten im Deck und die Federn am Twoer vom Lack befreit. Was hier noch nicht zu sehen ist:
Die seitlichen Vertiefungen, welche sich durch die Schrägstellung der Motortower-Seitenwände ergaben, habe ich zunächst mit Fräsmehl und Sekundenkleber aufgefüllt, bis die Überfläche gut angeglichen war. Dann noch mit ein wenig Lack ausgebessert - muss man schon die Stielaugen weit aufreißen, um das zu sehen ;).
Aber ohne Witz - die Arbeit war hier recht einfach und lohnte sich. Spachteln wäre zeitraubender und aufwändiger geworden - vom Ergebnis her auch nicht besser.


Die Kabeldurchführungen für den Fahrregler: Gesponsort bei "Gummimuffe"


Ein fetter 200A Flugregler von Hobbyking - SS-Series. Läuft sehr gut, braucht aber auch wirklich den Nennstrom. Die ersten Runden wollte ich mit älteren ausgelutschten Akkus fahren - das mochte der Regler gar nicht. Im Teillastbereich stotterte der Motor und gab nach ein paar Sekunden Dauervollgas - trotz Gas auf Null. Da konntest dann nur noch eines tun: Lenken, was das Zeug hält!!!
Nach ca. 20 Sekunden blieb der Motor dann stehen und rührte sich auch für 10 weitere Sekunden nicht mehr. Schweißperlen auf der Stirn: "Shit - kaputt - Schwimmen!!!". Aber zum Glück ließ sich der Antrieb nach 10 Sekunden wieder starten und ich das Boot sicher an Land zurück holen. Seitdem fahre ich nur noch mit starken neuen Akkus bzw. mit Akku-Doppelpacks (6S2P)...


Auf der Backbordseite wird hier übrigens das zusätzlich gut eingeschrumpfte Steuerkabel durch das Deck nach unten geführt. Auf der Steuerbordseite die Stromversorgung.


Beim nächsten Modell würde ich an dieser Stelle aber eine "Überkopf-Dockingstation" für die Anschlusskabel installieren. Sprich - zuästzliche Stecker installieren, die Überkopf in einem Halter installiert werden und so spritzwassergeschützt wären. Muss der Regler mal getauscht werden, wäre das so nur vorteilhaft.
Wasserdicht sind die hier installierten Durchführungen aber zu 100%.


LG - MTN
 

MT-Nord

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Weiter geht's:

Die verlängerte Anschlussleitung wurde schon mal durch den Rumpf zum Akkufach gezogen - das Servo liegt bis zur endgültigen Montage frei im Abteil - kann ja im Grunde nirgendwo hin.
Auch die Magnetecken wurden nun montiert, nachdem ich an den entsprechenden Stellen die Farbe vom Holz gekratzt hatte.


Unter der Haube habe ich noch die entsprechende 12x2mm Kiefernleiste angebracht - das erspart einen Zurrpunkt für die Hauben.


Find ich optisch passend - in weiß wäre es aber auch gut gewesen.


Das erste Mal mit Propeller... Hier ein 17x8 Menz-S 2-Blatt.


Noch der "kleine" Motor - NTM-PropDrive 50-60 mit 380KV und 2665 Watt.


Im Akkufach geht es noch gediegen zu. Die Anschlussleitungen liegen noch lose - genauso flattern die Steuerleitungen pauschal herum ;)


Die "lose" Verlege-Art der Akkuleitungen hat aber auch ihren Vorteil: Besonders bei der Konfiguration 6S2P kann ich die Leitungen frei verlegen, ohne dass ein Schrupfi im Wege ist.


Erster Eindruck - wenngleich auch noch nicht ganz fertsch.






LG - MTN
 

MT-Nord

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Aus einer 12mm Messing-Rundstange wurden nun die Ruderwellen angefertigt.
Da Messing sehr hart und extrem kurzspanig ist (Bruchspan-Bildung), musste ich recht langsam arbeiten - und auch der Vorschub durfte nicht zu hoch sein, da einem die Späne sonst ziemlich über den Kopf sprühen. Ich muss meine kleine Drehbank halt mal um einen mitlaufenden Späneschutz erweitern... ;) Safety first :D


Die 12mm Achse wurde zunächst auf 10mm abgedreht, danach auf 6mm.


Am Ende dann noch ein Absatz von 5mm.


Auf beiden Wellen habe ich exakte Passungen eingearbeitet:
Das kurze Ende 4,95mm, das lange Ende 5,93mm. So ließen sich die 5- und 6mm-Kugellager spielfrei und saugend auf die Welle schieben.


Dann noch die oberen Ruderachsen - ebenfalls auf einen Außendurchmesser von 10mm abgedreht. Die Lagerzapfen haben einen Durchmesser von 4,94mm.


Auf der Fräse den Schraubstock aufgepannt und entsprechende Haltebacken gefräst, konnte ich die Teile so waagerecht einspannen.
Im ersten Schritt wurden die Bohrungen gesetzt. Damit das Ruderblatt später auch nur in einer Richtung (hochkant) eingesetzt werden kann, hatte ich die Bohrungsabstände um 5mm variiert.
Die Fräse setzte mir hier die Bohrungen - da ich noch keinen VHM-Bohrer hatte, musste ich noch auf- und durchbohren. Mit einem HSS-Bohrer ist es hier recht schwierig zu bohren. Da diese Bohrer recht lang und wabbelig sind, müsste ich die Bohrungen erst ansenken. Sowohl fürs Ansenken als auch das Bohren ist die Mindest-Drehzahl meiner Spindel mit 3.000rpm jedoch viel zu hoch.


Nach dem Durchbohren nahm ich noch einen 2,5mm-Bohrer und steckte diesen durch die Bohrung. Auf diese Weise war es recht einfach möglich, die Bauteile um 90° gedreht auszurichten - und auf 1° mehr oder weniger kommt es hier wirklich nicht an.
Gefräst wurde mit einem 2mm VHM-Alufräser. Nach 1 Bauteil war der Fräser jedoch ablegereif - Messing ist halt hart und schmierig. Zwar habe ich auch Industrie-Fräser, jedoch ist mein Vorrat dahingehend arg begrenzt. Deshalb werden im Bausatz später auch Aluteile enthalten sein: Leichter und schneller zu fertigen. Die Messingteile dauerten gut doppelt so lange wie das Fertigen baugleicher Aluminiumteile...


Nun ja - die Nut in den Achsen war ein Versuch, der sich aber als verzichtbar herausgestellt hatte, da das Ruderblatt selbst die Achsen oben hält, sodass diese beim Einsetzen nicht herausfallen können.
Die Gewinde in den Bohrungen wurden dann von Hand eingebohrt.



LG - MTN
 

MT-Nord

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Und weiter geht's:

Die beste spanbare Legierung, die ich bekommen konnte, wurde als 20mm Halbzeug gespannt, plan gedreht und mit einer 5,5mm-Bohrung versehen. Auf die 6mm-Passung wurde dann mit einem Spezial-Drehstahl gedreht.


Im Fertigungszustand müsstet ihr euch das Teil gedreht vorstellen. Zunächst die Passung (hier links) gedreht, der Rest mit dem Stechstahl ausgearbeitet, denn dort kam es nicht mehr aus den zehntel Milimeter drauf an.


Dennoch - als Musterstück war das ziemlich ordentlich ;)


Aus 3mm Alu fräste ich dann die Ruderhörner mit einem 1,5mm Alufräser und Hochprozent-Schmierung: Ethanol.


Neiiiin - mit der Feile wurde nicht entgratet, dafür habe ich ein anderes Werkzeug. Die Feile diente lediglich zum Aufrichten, um zu zeigen, dass beide Teile einwandfrei ineinander passten.


Dann wurden die Mitnehmer gebohrt (1,6mm) und mit entsprechenden M2-Gewinden bestückt.
Ups - da hatte ich wohl eine Senkung vergessen... ;)


Zu guter Letzt noch eine M3-Bohrung für die Klemmschraube in die Seite eingearbeitet. Statt einer Madenschraube (Gewindestift) werde ich hier jedoch eine klassische VA-Schraube der Größe M3x6mm mit Innensechskant verwenden. Damit lässt sich einfach weitaus mehr Klemmkraft erzeugen, schließlich ist das Ruder ein extrem hochbelastetes Bauteil.


Die Ruderhörner wurden nun mit passenden M2x6-Schrauben montiert. An der Seite fand auch die Klemmschraube ihren Weg in den Mitnehmer.


Eine VA-Unterlegscheibe (M3) verhindert ein Aufeinander reiben der Lagerschale auf dem Alukörper.


Dann wurde die Ruder-Koppelstange montiert. Wie ich bereits schrieb, war die Passung zwischen Lager und Holzrahmen akkurat, weshalb ich auf eine Verklebung verzichten konnte.


Nun ja - so sollte das wohl dann funktionieren... ;)



LG - MTN
 

MT-Nord

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Die Ruderhörner wurden auf den Kugellagern aufgesetzt und mit der von oben eingeschobenenen Welle durchstochen. Die Frage, ob die Bohrungen zwischen Deck und Servorahmen fluchten, war hiermit beantwortet - ja, passt!


Die obere Ruderachse wurde eingehangen. Durch die eingearbeitete Nut hielt die Achse von selbst ein wenig im Lager ;)


Dann der große Moment: Das erste Ruderblatt wurde eingesetzt. Der Bausatz wird später noch einen 2ten Satz enthalten, welche in der Höhe lediglich bis zur Unterkante der Achsträger reichen. So kann jeder später für sich selbst entscheiden, was ihm optisch besser gefällt. Vom Materialaufwand her stellte es keine nennenswerten Nachteile dar.


Das 2te Blatt... Erstaunt war ich auch, dass die Ruder - trotz einiger Lackschichten - sich so sauber in die Nuten einschieben ließen. Da hakelt und kratzte nichts - einfach nur zum Glücklich sein ;).


Die Ruder wurden nun parallel zueinander ausgerichtet. Als Klemmschrauben verwendete ich hier ja VA-Zylinderkopfschrauben nach DIN 912 mit der Größe M3x6mm. Ich hatte anfangs noch überlegt, ob nicht auch herkömmliche M3-Gewindestifte (Madenschrauben) ausreichend wären, vom nötigen Drehmoment zum Erreichen einer ausreichenden Klemmwirkung wäre es wohl aber nicht sinnvoll gewesen.


Spurdifferenzwinkel? Na klar! :thumbsup:

Was beim Auto die Reifen schont und den Wendekreis klein hält, kann doch beim Airboat nicht verkehrt sein, oder?
Ist es auch nicht!
Beim Einlenken werden die Ruder immer aufeinander zu bewegt. Dadurch erhöht sich im Bereich zwischen den Ruderblättern die Stromungsgeschwindigkeit, was zur Folge hat, dass sich vor dem Ruder ein Überdruck bildet, zwischen den Blättern und dahinter jedoch ein Unterdruck. Und genau dieser Unterdruck ist - nach dem Bernoulli-Prinzip - dafür verantwortlich, dass die Ruderblätter weiter zueinander gezogen werden. Daraus resultiert, dass der Luftstrom V-förmig eingeschnürt wird und Leistung verloren geht.

Die Defferenzwirkung hebt den Bernoulli-Effekt geringfügig auf, da die Strömungsgeschwindigkeit nur im Eintritssbereich groß ist, durch die auffächernde V-Form jedoch schnell wieder absinkt. Zwar bewegen sich die Ruderblätter hier ebenfalls aufeinander zu, es ist jedoch mehr als genügend Vorspannung vorhanden, um ein Einschnüren des Luftstromes zu verhindern.
Bedeutet: Weniger Leistungsverlust und bessere Kurvengängigkeit.
Ich muss aber auch dazu schreiben, dass die Anlenkung in meinem Boot nicht für einen Donut auf einer 1-Cent-Münze ausgelegt ist, da ich die Anlenkung auf einen bestimmten maximalen Anstellwinkel begrenzt habe. Würde auf dem Wasser auch nicht gut aussehen...



LG - MTN
 

MT-Nord

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Moin moin Freunde,
und es geht weiter:

Für das serienmäßige Servohorn habe ich nun noch einen Alu-Aufsatz angefertigt. Die Bohrungen sind speziell für dieses Servohorn eingearbeitet. Bei der Länge musste ich ein wenig tüfteln, denn zu kurz durfte der Aufsatz auch nicht sein, damit beim Schwenken des Horns nach rechts die Pendelstütze nicht "überdreht".


Die kleine Pendelstütze hat ebenfalls ein Miniatur-Kugellager eingesetzt. Somit ist die gesamte Ruderanlage vollständig kugelgelagert. Das garantiert maximale Spielfreiheit, leichtgängigkeit und Lebensdauer.


Das Balsabrettchen für den Fahrersitz.


Die passenden Bezüge der Armlehnen.


Bezogen wird auf dieselbe Art und Weise. Da ich nun aber bereits den Dreh raus hatte, ging alles schneller von der Hand.


Die Saumnähte bestehen ebenfalls wieder aus 2mm Messingdraht.


Der Fahrersitz konnte nun montiert werden - im Grunde ist das Boot nun fast fertig.


LOL - da war es im Kinderzimmer noch echt aufgeräumt, Leute. Ihr müsstet das Schlachtfeld mal heute sehen - da stehen massenweise Kisten rum, eben wegen dem baldigen Umzug in unsere eigenen 4 Wände.



LG - MTN
 

MT-Nord

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Ja hallo Freunde,
es geht in die finale Runde...

Da bei meinem Modell ja nun ein Fahrregler ohne internes BEC zum Einsatz kam, musste ich natürlich noch in dieser Richtung entgegen wirken. Ich finde es aber echt bescheiden, jedes Mal erst die Haube abnehmen und den Akku für das BEC-Modul mühseelig an- oder abstecken zu müssen, weshalb ich sowohl Plus- als auch Minusleitung des BEC's schlicht durch die Haube bis hoch zum Fahrersitz führte. Aus Resten, die beim Fräsen übrig blieben, fertigte ich mir eine ganz einfache kleine spritzwassergeschützte Holzbox. In diese wurde ein Kippschalter sowie eine helle blaue LED mit Fassung eingesetzt.
So kann ich nun in aller Ruhe erst das komplette Boot klar machen - sowohl Fahrakkus als auch BEC-Akku anschließen, gemütlich auf's Wasser setzen und brauche dann nur noch den Kippschalter umlegen...


Beim Abschalten greift dann das reglerinterne Failsafe ein - der Motor läuft nicht an, sondern piepst nur. Finde ich klasse.
Wie findet ihr die Farbgebung?



Zum Abschluss des vorletzten Beitrages noch die ersten Fahrvideos mit einem Menz-S 17x8. Antriebsmotor ist der NTM-PropDrive 50-60 mit 380KV an 5S Lipo...
Enjoy ;)




LG - MTN
 

Tomsen

Mitglied
Das ist echt n cooler Vorteil bei großen Booten. Die haben einfach n super ruhiges originalgetreues Fahrbild. sowas bekomme ich bei meinen Minibooten nur bei spiegelglattem Wasser hin ... :)
 

Tomsen

Mitglied
Eine Frage noch zu dem Bec - Warum braucht der BEC eigentlich nen eigenen Akku? Ich hänge meinen Bec einfach mit an den Hauptakku. Die haben doch immer nen Eingang von 7-xx Volt?
Ist das ne Sicherheitsmaßnahme, falls Mal irgendwas mit dem Hauptakku ist?
 
Zuletzt bearbeitet:

Kasi-Hasi

Moderator
Mitarbeiter
Schön geworden :)

Wie dicht halten denn deine Klappen mit Magnetverschluss eigentlich? Da ist ja keinerlei Dichtung zu sehen, kommt da kein Wasser rein?

Und einen kleinen Kritikpunkt hätte ich auch noch, das Boot ist ja von vorne bis hinten durchdacht aufgebaut, nur die Kabel für den Regler sind mit Kabelbindern festgemacht, das würd mich ja stören. Die können ja sichtbar bleiben, aber vielleicht kann man den Kabelbinder über ne Öse nur innen im Turm montieren statt außen rum.

Ansonsten aber eine beeindruckende Leistung :thumbsup:
 

MT-Nord

Mitglied
Moin moin, Freunde,

echt lieb von euch, dass ihr euch so produktiv beteiligt. Freut mich sehr - Daumen hoch und einen Like an alle ;).

Zu den Fragen:

Eine Frage noch zu dem Bec - Warum braucht der BEC eigentlich nen eigenen Akku? Ich hänge meinen Bec einfach mit an den Hauptakku. Die haben doch immer nen Eingang von 7-xx Volt?
Ist das ne Sicherheitsmaßnahme, falls Mal irgendwas mit dem Hauptakku ist?
Die meisten günstigeren BEC-Module sind nur 2-3S-tauglich - meines auch. Außerdem hatte ich schon 3mal das Problem, dass gerade die Turnigy-Lipoly die Stromlast nicht tragen konnten - da gingen dann die Platinen am Kopf kaputt. Und wenn da so eine Leiterbahn durchbrennt, dann ist das Modell komplett manövrierunfähig. So kann es zur Not, wenn der Wind es sich zurecht gedreht hat, noch ein klein wenig mit den Rudern gesteuert werden und treibt nicht hoffnungslos auf dem Wasser herum... ;)


Schön geworden :)

Wie dicht halten denn deine Klappen mit Magnetverschluss eigentlich? Da ist ja keinerlei Dichtung zu sehen, kommt da kein Wasser rein?

Und einen kleinen Kritikpunkt hätte ich auch noch, das Boot ist ja von vorne bis hinten durchdacht aufgebaut, nur die Kabel für den Regler sind mit Kabelbindern festgemacht, das würd mich ja stören. Die können ja sichtbar bleiben, aber vielleicht kann man den Kabelbinder über ne Öse nur innen im Turm montieren statt außen rum.

Ansonsten aber eine beeindruckende Leistung :thumbsup:
Hey Kasi-Hasi,
danke sehr für die Blumen.

Dichtheit - bislang drang trotz viel Spritzwasser durchs Driften noch kein einziger Wassertropfen ins Innere. Allerdings wische ich nach jeder Fahrt die Auflagefläche auch immer wieder trocken.
Wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, kann man sich beispielsweise selbstklebendes Tür-/Fensterdichtband aus 2-3mm dickem Schaumstoff holen. Das ist ultradünn und extrem weich - schmiegt sich super an und wird durch die Magnete auch 1A nach unten gezogen.

Das mit den Kabelbindern kannst du mir noch ein wenig näher erörtern. Schreibe mir dazu einfach eine PN. Klingt interessant - vielleicht bekommt man da was Passendes gedeichselt.



Das ist echt n cooler Vorteil bei großen Booten. Die haben einfach n super ruhiges originalgetreues Fahrbild. sowas bekomme ich bei meinen Minibooten nur bei spiegelglattem Wasser hin ... :)
Ein Grund mehr, in einem größeren Maßstab zu bauen ;). Klar - ein solch großes Modell muss auch transportiert werden können. Ich hatte es ja mit Absicht nicht zerlegbar gestaltet, eben wie das auch ein echt heftiger Aufwand wäre, das Modell vor dem Fahren erst mit mindestens 16 Schrauben fahrfertig zu machen - und natürlich alles Inbus. Wenn da Schrauben verloren gehen, ist das echt schade, zumal Wasser durch die Schraubenbohrung ins Innere gelangen kann (und auch wird).
Beispielsweise muss ich, um meine Piper-SuperCub startklar zu machen, gerade einmal 6 Schrauben montieren - aber das alleine dauert schon ziemlich lange und ist für die 10min Flugzeit dann auch ziemlich strange...


LG - MTN
 

Kasi-Hasi

Moderator
Mitarbeiter
in ner PN kann ich eh kein Bild anhängen, daher kriegst es hier (jaja, MS PAint Profi!):



Links ist quasi wie du das gemacht hast von oben, Blau ist dein Turmbein, Rot das Kabel und schwarz der Kabelbinder.

Mein Vorschlag (rechts) ist, dass du zwei kleine Ösen innen am Turmbein anbringst, da wird dann der Kabelbinder durchgeführt.
Unten ist das von der Seite dargestellt, vom Prinzip sollte das ja klar sein.

Diese Öse kannst theoretisch ja auch aus Metall machen und von außen festschrauben, sieht dann aus wie ein Beschlag und innen ist die Öse.
 

MT-Nord

Mitglied
Hallo Hasi,

hm - interessant.
In dieser Art und Weise ist das technisch nicht umsetzbar. Die Beine des Towers messen gerade einmal irgendwas um die 10x12mm - da bekommt man also nichts zum Fassen installiert. Man könnte allerdings so gesehen einen "Deckel" direkt von innen auf das Standbein setzen. Wenn du das erste Bild nimmst, das du gepostet hast, ziehst du einfach eine Diagonale von der oberen linken Ecke zur unteren rechten Ecke. Darin kann man dann die Kabel ziehen/verstauen. Ich denke, dass ich entsprechende Blenden anfertigen und dem Bausatz beifügen werde - die Idee ist gut und kommt der Optik zu Gute. Der Modellbauer muss dann nur noch die Seiten entsprechend anfasen und den Deckel z.B. mit doppelseitigem Klebeband auf die Ecke setzen.

Von einer festen Installation mittels Holzleim würde ich hingegen nichts halten, da Wasser von oben in das Rohr laufen und so in den Rumpf gelangen könnte. Auch wenn es nur ein paar Tropfen wären - sobald diese kondensieren, richten diese halt extremen Schaden an, sogar bei Sperrholz.

Ich kann ja auch mal in den Skizzen und am Modell schauen - vielleicht könnte man auch Ecken mit Bohrung fräsen, die dann als Kabelführung ebenfalls nur von innen eingeklebt werden.


Liebe Grüße - MTN
 

Tomsen

Mitglied
Also doch Sicherheitsmaßnahme :) - Sowas in die Richtung habe ich mir schon gedacht. Im Grunde ists ja auch wurscht - Hauptsache es läuft.
 
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