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Praxisbericht Framewahl - Keine Macht den Klonen

Don Promillo

Mitglied
Oft lese ich in verschiedenen Foren, dass FPV Anfänger sich gerne mal, um paar Euro Einsteigerkosten zu sparen (was ich gut nachvollziehen kann) einen Frame zulegen der sagen wir mal... von einem bereits auf dem Markt befindlichen Produkt "inspiriert" sind.

Man will ja vor allem zu Anfang nicht unbedingt das High End Gear verbauen und hofft auf das ein oder andere günstige Schnäppchen zum Anfang der Karriere als Luftfahrzeugfernlenkführer.

Nach etwas Erfahrung würde ich es eher genau anders herum machen. Erst teure, bekannte Komponenten verbauen die keine Anpassungen brauchen, gut dokumentiert sind und nicht eine bereits bestehende Sammlung an Ersatzteilen erfordern.

Aber fangen wir erstmal vorne an.

Am Anfang war die Kommandozeile...


Ich sage nicht, dass ich einen Klon gekauft hab, nachdem ich den originalen Armattan Rooster gebaut hatte, aber nehmen wir einmal an ich wäre neugierig darauf wie der Clon aussieht und hätte mir einen zugelegt... außerdem lüge ich im Internet ganz oft.

Das Original war super zusammen zu bauen, es gab ein Build Video von Hersteller, alle Passungen passten. Als der Hersteller mitbekam, dass eine Charge Schrauben nicht ganz so fest war wie es hätte sein sollen, gab es einen zweiten Satz Schrauben dazu. Und als nachträglich eine zusätzliche Versteifung für die hinteren Arme als Option dazu kam, gab es auch für alle zwei davon kostenlos.
Sie ist eigentlich nicht notwendig aber theoretisch kann es sein, dass beim 6" Rooster die hinteren Arme bei einem Crash etwas nach vorne kommen könnten und sich leicht übergroße Props berühren könnten.

Und für den Fall der Fälle kann man dem Gockel ein kleines Carbonplättchen hinten reinschieben, damit er nicht mehr mit den Flügeln flattern kann.

Mit anderen Worten, mit dem Kauf eines Armattan Roosters endet nicht sofort die Geschäftsbeziehung zum Hersteller.
Wird nachträglich was am Frame geändert steht man als früher Käufer nicht dumm da.
Außerdem ersetzt Armattan jedes Teil vom Frame, das bei einem Crash kaputt geht.
Auch wenn man den Frame gebraucht gekauft hat. Wichtig ist nur die Rechnung, da der Hersteller verständlicherweise seine Garantie nicht auf Klone ausweiten möchte.

Kommen wir zum Klon... Ich sage ganz bewusst nicht woher er stammt, wie er heißt und was er kostet.
Selbst die Anleitung wurde dreist von Armattan kopiert und auf einem billigen Kopierer abgezogen. Mit den Schrauben das gleiche. 12.9 steht drauf, aber dann in echt so weich, dass man sie schon beim angucken rundgedreht hat. Am Ende landeten die vom "Boltgate" betroffenen Armattanschrauben im Clon. Die Bohrungen für die Inserts waren zu groß. Im Original werden sie leicht eingepresst. Beim Klon wackeln sie wild onanierend in der Bohrung herum.

Insgesamt liessen sich die hinteren Arme nur deshalb wackelfrei montieren, weil ich das Versteifungsstück von Armattan reingequescht habe.

Am Ende fliegt die Kiste, es war aber ein Haufen Ärger mit verbunden und ich habe ihn nur deshalb zusammenbekommen, weil ich das Original bereits habe.
Ein Anfänger hätte den Frame gleich in die Tonne gedrückt, und das zu Recht.

Es gibt auch einfache, günstige Frames die nicht dreist und schlecht kopiert sind. Durchaus auch von "Markenherstellern"

Ich habe jedenfalls, durchaus wie erwartet, meine Lektion gelernt: Keine Macht den Klonen.



Wenn es einen Klon gäbe, dann würde er als Backupquad im Urlaub eingesetzt, aber ich hätte längst nicht das Vertrauen in das Ding, welches ich ins Original habe.

Alleine schon wegen der lebenslangen Garantie auf alle Frameteile die Armattan bietet.
Die Garantie alleine ist schon den Aufpreis wert, ganz von den Nerven beim Bau abgesehen.

Wer keine 100Euro für einen Rooster in der Portokasse hat, und das kann ich gut nachvollziehen, der kann sich für 39 Euro auch den CL1 von Rotor Riot kaufen oder für das gleiche Geld den SabotageRC Bangerang.
Letzterer ist übrigens auch ein Armattan, nur ohne lebenslange Garantie beim Crash.
 

Cartman

Mitglied
Hast du dir die Carbonteile vom Clown mal genauer angeschaut? Da gibt es auch noch riesige Unterschiede bzgl. Faseranteil und Richtung. Ich hab mir früher immer meine Frames selbst konstruiert und aus CFK fräsen lassen. Irgendwann hatte ich dann mal das Bedürfnis mir einen Tarot Frame zuzulegen und musste die "CFK"-Motorträger bearbeiten. Die Feile ging da durch wie durch Butter. Selbst GFK leistet da mehr Widerstand. Das war ich so von meinen CFK Teilen nicht gewohnt. Wahrscheinlich haben die ausschließlich Kohlestaub gepresst und mit CFK Folie versehen.
 
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