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Baubericht Der Blade 300 CFX, Potential und Möglichkeiten

AllRadler

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Der 300x kam 2012 mit einem spritzgegossenen Kunststoff-Rahmen zur Welt und auch seine Rotorkopfteile waren aus Kunststoff. Kosten und Gewicht konnte man damit niedrig halten. Anfang 2014 wurde der Heli durch Rahmen, Rotorblätter und Finne aus CFK zum CFX aufgewertet. Die nur 245 mm langen Rotorblätter wiesen ihn aber als 250er aus.

Bei den jüngsten Neuvorstellungen hält sich Blade jedoch strikt an die Blattlänge bei der Namensgebung. Bei meinen Recherchen musste ich jedoch erkennen, dass es gar keine 300er Blätter gibt, sondern nur 270,280 und 285 mm.

In 2016 hätte ich gerne den Sprung vom 230s zum 300cfx gewagt, aber die fehlende Horizontal-Stabilisierung des AR7200BX FBL-Systems hätte ich nur mit stundenlanger Übung kompensieren können. Mitte 2017 habe ich dann ein Spirit Pro FBL-System gekauft und auf einen gebraucht gekauften 300cfx installiert. Durch die sehr gute Horizontal-Stabilisierung flog sich der 300er genauso leicht wie der 230s.

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Um die Ersatzteilversorgung sicher zu stellen, habe ich weiter meine Augen nach günstigen Gebrauchten offen gehalten. Ich war fast zu erfolgreich, da doch einige Piloten den nicht mehr produzierten Heli loswerden wollten. Einer meiner erworbenen Schätze war mit einem Lynx Stretching Set XL für bessere Reaktion bei 3D-Flug ausgerüstet. Warum aber nicht auch längere Blätter installieren?

Der Riemen der Verlängerung hat 390T (Serie 360T), und macht das Heck 30 mm länger. Damit passen bequem 275 und 280 mm Blätter. Damit der Serienmotor nicht in kurzer Zeit die Hufe hoch reißt, hab ich gleich einen Scorpion HK2208-24 mit 13er Ritzel eingebaut. Der Blade Motor wurde zu E-Teil für den Serien-Vergleichsheli und den 250cfx degradiert. Bei dem Umbau wurde auch auf die Schrägverzahnung des 450x aufgerüstet. Die Geräuschentwicklung des Antriebs wird damit deutlich reduziert.

An diesem Punkt könnte man eigentlich zufrieden sein und die Fliegerei mit dem 275cfx genießen. Der fliegt sich nämlich deutlich schöner als die Serienversion. Durch den Motorwechsel hat er genügen Power und wird deutlich langlebiger. Eine Ersatzwelle und neue Lager befinden sich noch in der Servicekiste.

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Aber da die Spirit Entwickler mittlerweile auch eine Integration für die neuen Generationen der Spektrum Sender anbietet und auch die Telemetrie dazu unterstützt, wurde der 275cfx weiter modifiziert. Der nun eingebaute Hobbywing Platinum V4 25A Regler liefert in Zusammenarbeit mit dem neuen Spektrum SPM4649T Empfänger jede Menge Telemetriedaten zurück an den Sender. Es gibt dazu noch die Auswahl, den Spirit Governor oder den im Regler integrierten zu verwenden. Der kleine Heli hat das zwar nicht wirklich nötig, aber er soll ja die Grundlagen für größere Modelle halbwegs günstig liefern.

In den Wintermonaten kamen neue Ideen für einen noch größeren 300cfx. Es stand ja auch noch ein Ersatzteilträger ungenutzt rum. Ausgangspunkt waren die ZEAL Rotorblätter mit 285 mm Länge mit passender 2 mm Bohrung. Als Motor wurde ein Scorpion 2213-14 mit 12er Ritzel gewählt. Dieser leistet 330W im Gegensatz zum 2208-24 mit 220W. Für den Serienmotor gibt es keine Leistungsangabe, aber ich schätze aber, dass er nicht mehr als 180W liefert. Als Regler kam ein Hobbywing Platinum V4 mit 45A zum Einsatz. Damit sind die gleichen Möglichkeiten an Telemetrie gegeben. Nicht zu vergessen, die komplette Einstellbarkeit des Spirit Systems über den Spektrum Sender.

Die entsprechende Verlängerung des Hecks um weitere 30 mm wird mit dem Riemen vom 270cfx mit 420T realisiert. Da aber das 14mm Heckrohr nicht passt, muss ein CFK-Rohr verwendet werden. Es sollte aber eines mit einer gewebten Faserverstärkung wie bei Gartenschläuchen sein. Sind die Fasern nur längs, wie bei den billigeren Varianten, dann kollabiert das Rohr früher oder später in der Klemmung.

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Der sportliche „Anzug“ des 285cfx zeigt, dass er eigentlich mehr für 3D-Fliegerei bestimmt ist, aber der Wellenabstand von 398 mm macht ihn auch für eine 400er Karosserie tauglich. Da reicht dann auch ein 2208er Motor mit 25A Regler. Da mittlerweile genug Serien-Heckteile übrig sind, braucht es nur ein weiteres CFK-Rohr um ein XXL-Heck für den 275er vorzubereiten. Dann kann der mit 285er Blättern im gemütlichen Rundflug getestet werden.

Noch eine Bemerkung zum Spirit FBL:
Die Pro-Varianten sind nur für Helis größer 500 mm Blattlänge notwendig. Deshalb blieb es einfach am kleineren Serien-300er und wird, wenn es eine artgerechtere Verwendung dafür gibt, gegen ein „normales“ System getauscht. Alles in Allem bin ich mit dem System sehr zufrieden. Auch die Einstellarbeiten und die PC-Software sind einfacher als ich es beim BD 3SX erlebt habe. Eine genauere Beschreibung dazu sollte aber separat erfolgen.

Zum Schluss nochmal die versammelte Mannschaft:

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uboot

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Hi,
Deine Ideen gefallen mir; da hast Du Dir schöne Helis hergerichtet, mit denen Du bestimmt viel Freude hast.
Mir gefällt weniger die Stelle am 285 wo (so scheint es auf dem 3. Bild von oben) die Kabel der scharfen Kante der Haube zu nahe kommen. Beides vibriert und die weiche Isolierung bietet keinen Schutz.

Gruß
WOlfgang
 

AllRadler

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Das mit den Kabeln am 285er sieht auf dem Foto dramatischer aus als es ist. Ich geb dir aber recht, dass hier noch etwas gemacht werden muss.
Zu meiner Entlastung sei gesagt, dass dieser Heli erst gestern seinen Erstflug hatte. :)

Ich finde es schade, dass Blade nichts Vergleichbares mehr im Programm hat.
Vielleicht wird es aber was mit dem 270 Fusion, aber der AR636A läßt sich bestimmt nicht so gut verkaufen wie das AR7200BX System.
 

uboot

Mitglied
Das mit den Kabeln am 285er sieht auf dem Foto dramatischer aus als es ist. Ich geb dir aber recht, dass hier noch etwas gemacht werden muss.
Zu meiner Entlastung sei gesagt, dass dieser Heli erst gestern seinen Erstflug hatte. :)

Ich finde es schade, dass Blade nichts Vergleichbares mehr im Programm hat.
Vielleicht wird es aber was mit dem 270 Fusion, aber der AR636A läßt sich bestimmt nicht so gut verkaufen wie das AR7200BX System.
Ich finde den 270 Fusion ganz interessant.
Was spricht gegen das AR636A? Soweit ich das sehe, hat es alle Möglichkeiten des 230S inkl. Rettung. Ist wahrscheinlich Geschmacksache, was man lieber fliegt.
 

AllRadler

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Klar, das muss erst ausprobiert werden.
Ich hab nur an den Fall der Fälle gedacht und den eventuellen Verkauf des AR636A schlechter bewertet.

Hier noch ein Größenvergleich 450er zu 285cfx und 230s:

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AllRadler

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Hallo Heli-Freunde,

Da es in den vergangenen Tagen brauchbares Flugwetter gab, konnte ich die 3 Helivarianten, den Serien-300CFX mit schätzungsweise 180W Motor, den 275er mit 220W und den 285er mit 330W, im Vergleich fliegen und einige Daten aufnehmen.

Der serienmäßige 300er ist leicht beherrschbar und braucht aber eindeutige Knüppelbefehle (wegmäßig). In Kurven muß mit dem Gas deutlich nachgeregelt werden, da von der mäßigen Motorleistung einiges für den zyklischen Pitch und das Heck abgenommen wird.
Die Stromaufnahme liegt knapp unter 10 A und mit einem 1,5 Ah Akku bleibt er rund 7 min. in der Luft.

Der 275er mit 220W fliegt da deutlich besser und ist aktuell mein Liebling geworden. Das kann natürlich auch am nun aktivierten Governor des Hobbywing Reglers liegen.
Das Auf und Ab im Kurvenflug ist nicht mehr vorhanden. :D
Bleibt die Frage, wo soll die Gaslinie (keine Kurve mehr) liegen?
Ich habe 75%, 65% und 60% ausprobiert, obwohl das Manual des Reglers sagt, man solle zwischen 70 -90% bleiben. Für Rundflug kann man sicher etwas weiter runter gehen.

Bei 75% lag die Stromaufnahme bei 11A, was eine Flugzeit von nur 8 min. ergab.:thumbsdown:
Bei 65% flog der Heli sehr angenehm, genug Agilität, aber nicht hektisch. Nur rund 9 A Stromentnahme ergab mit einem 1,6 Ah Akku 9 min. Flugzeit.
Mit 60% Gas stieg die Flugzeit auf 10 min., aber der Motor lief nicht mehr sauber an.
Dies könnte man in der Programmierung des Reglers mit einer höheren "Start Force" korrigieren. Ich hab die 60% Linie auf den FZ2 gelegt, sozusagen als "Kriechgang" zum Heimfliegen, wenn die Ladung im Akku knapp wird.

Der 285er nimmt im Stellermode rund 10 A wie der Serien-300er, aber er ist dabei um 140g schwerer. Das wird hauptsächlich durch den 2,2 Ah Akku verursacht.
Großer Rotorkreis => großer Akku, ganz einfach. Die Flugzeit liegt für dieses Setup bei rund 11 min. :cool:

Die zwei modifizierten Helis sind gut 20% effektiver als die Serie, was in der Mehrheit an den Scorpion Motoren. Wie schon angekündigt, wird der 285er auch den 220W Motor bekommen. Ein neues Projekt für den 330W Motor ist auch schon definiert, aber dazu irgendwann mal in einem neuen Bericht.

Bei dem Umbau wird der 285er natürlich auch einen Governor bekommen. Da wird aber der im Spirit FBL genutzt, da dort die aktuellen Motorpole und die Untersetzung eingegeben werden kann. Der Hobbywing Regler hat zwar auch einen Reiter dafür, aber es können nur Berechnungen durchgeführt werden. Die Werte können nicht gespeichert werden. Damit ist die scheinbar von HW nicht vorgesehene Anzeige in der Telemetrie falsch. Die Abweichung kann aber durch eine einmalige Messung der Kopfdrehzahl berechnet werden. Der Faktor bleibt über den vollen Regelbereich konstant und somit kann die wirkliche Drehzahl aus jedem Anzeigewert errechnet werden.
 

AllRadler

Mitglied
Ich möchte noch den aktuellen und auch finalen Status für die beiden vergrößerten 300 CFX hier aufschreiben.

Beide, sowohl der 275er als auch der 285er fliegen nun mit dem Governor des Spirit FBL Systems. Es ist nun auch der gleiche Skorpion 2208-24 Motor mit 13Z schräg verzahntem Ritzel verbaut. Im 275er sitzt ein normales Blade HZR mit 135Z, im 285er wollte ich das Derin HZR von Lynx mit 136Z ausprobieren. Die maximal mögliche Höchstdrehzahl am Kopf und die Übersetzung muss im Spirit System eingegeben werden. Die Drehzahl wird mit folgender Formel errechnet:

Motor-kV x 12,6V (voller 3S-Akku) x Zähne Ritzel x 0,82 Wirkungsgrad / Zähne HZR => 3572 Upm am 275er

Der Faktor 0,82 ergibt bei meinen Helis in der Telemetrie Anzeige am Sender dieselbe Drehzahl, die mit einem Handtacho am Rotor gemessen werden.
Eine 70% Gasgerade im Sender bedeutet dann eine Kopfdrehzahl von 3572 x 0,7 = 2500 Upm. Diese Drehzahl hat sich als optimal für den Rundflug mit möglichst langer Flugzeit für beide Helis herauskristallisiert. Der 275er bringt es mit 1,8 Ah Akku auf 11 min. und der 285er erreicht 14 min. mit dem 2,2 Ah Akku. Die Pitchkurve dazu ist bei beiden Helis 22/44/66/88/100.

Durch minimale Veränderung von Einstellungen im Spirit Systems wurde das Gieren am 285er etwas gedämpft und nun fliegt er mit gleicher Kopfdrehzahl exakt wie der 275er. Das längere Heck machte diese Anpassung notwendig. Die 3D-Fraktion wird da jedoch anders denken.

Am Schluss noch ein Wort zum verwendeten Spektrum Empfänger SPM4649T. Dieser Empfänger zeigt in einem Telemetriefenster den RSSI-Wert (Received Signal Strength Indicator) an. Bei gewählter Prozent-Anzeige wird von 100% abwärts die Empfangsstärke angegeben. Dazu kann in der Telemetie unter „Flight Log“ einen Alarm eingestellt werden.

Bei meinen Helis bekomme ich beim Hochlaufen des Motors in etwa 5m Abstand noch knapp 100% angezeigt. Im Vorbeiflug sind es dann 50-60% und in etwa 150m Entfernung noch 15-25%. Bei 150m ist auch der 285er schon so klein, dass man gerne wieder wendet, um nicht die Orientierung zu verlieren.

Da der 4649T eigentlich für kleine Racekopter entwickelt wurde, ist dieses Verhalten für mich erklärbar und für die angegebene Anwendung auch ausreichend. Man sollte sich aber dessen bewusst sein, wenn man diesen Empfänger in größere Helis verbauen möchte.
Mein nächstes (größeres) Projekt wird jedenfalls einen 6600T Empfänger und dazu ein Unisens-E für die Telemetrie bekommen.
 

uboot

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Was sagst Du bisher zum Fusion? Im anderen Forum wird von "seiner Schüttelneigung" geschrieben.
Bis Du mit dem schon mal mit leichter Fahrt gelandet? Das LG würde ich sofort tauschen.
 

AllRadler

Mitglied
Nein, den Fusion hatte ich ins Auge gefaßt, aber ich werde ihn nicht kaufen.

Ich habe nun genug gut funktionierende Blade Helis im Hangar.
Jetzt kommt noch ein 450er Kit mit DFC-Kopf, da für diese Größe die kompletten Elektronikteile vorhanden sind und schon lange ein Jet Ranger 206 GFK-Kleid dafür im Lager verstaubt.
 

AllRadler

Mitglied
Nun habe ich das urprüngliche Ziel, den 300cfx als echten 300er aufzubauen, endlich doch erreicht und sogar übertroffen. Ich freu mich riesig.

Da ich bei meinen 450ern leider feststellen musste, dass die Fa. Helitec "Blattschmied" die Fertigung/den Vertrieb für 325 mm S-Schag-Blätter eingestellt hat, habeich nach alternativen gesucht. Dabei binn ich auf die Fa. "M-Blades" gestossen und habe einen Satz S48-325 mm bestellt. In der Disussion mit dem Hersteller dann das symetrische Blatt X32 in der Länge 310 zur Sprache. Das habeich jetzt auf dem "285er" montiert.

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Nun konnte ich die 60mm Heckverlängerung voll ausnützen. Das 310er M-Blade ist nur je 7g schwerer als das 285er von Zeal. Die deutlich massiveren Halter von Microheli habe ich mit dem Ersatz-Zentralstück von Lynx montiert und das Gestänge auf die gleiche Länge der des Lynx-Kopfes eingestellt. So kann schnell von 285 auf 310 mm umgerüstet werden. Die Gasgerade für FZ1 ist nun auf 2290 Upm für die M-Blades eingestellt und mit FZ2 kann der reine Lxnx-Kopf bei 2465 Upm geflogen werden.

Die M-Blades sind fertigungstechnisch ein wahres Wunderwerk.
Ein extrem dünnwandiges Alu-Strangpressprofil mit 2 Stegen als Versteifung wird an beiden Enden verschlossen und mit am Ende gleichem Gewicht und Schwerpunkt.

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Fliegen tut der 310er genial und ist etwa 5% effektiver als der 285er.
Jetzt macht die Aufteilung auf den 275er mit 30 mm Verlängerung und den 310er mit 60 mm Verlängerung endlich Sinn. :cool:

Mit Verschleiss- und Ersatzteilen ist mein Lager gut bestückt, so dass ich noch lange mit den Spezial-Blade 300cfx spass haben kann. :D
 

uboot

Mitglied
Recht sauber aufgebauter Heli :thumbsup:
Da kriege ich richtig Lust, auch so Einen aufzubauen - schön gemacht!
 

AllRadler

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Ich möchte zum Thema 300(CF)X nun noch die Erfahrungen mit verschiedenen Servos ergänzen. Das kann für andere Helis ebenfalls interessant sein, da die 12mm Servos in vielen kleinen Modellen bis hinauf zur 450er Größe eingesetzt werden.

Serienmäßig sind in allen 300er die DS76/76T Servos von E-flite verbaut. Da sie nur ein Kunststoff-Getriebe haben, kommt es schon bei etwas verunglückten Starts und Landungen schnell zu Zahnausfall bei den Taumelscheiben-Servos. Allerdings können diese Servos mit rund 4 € teuren Reparatursätzen EFLRDS761 wieder Instand gesetzt werden.

Bei Umrüstung auf den Hobbywing Platinum 25A Regler gibt es noch ein Problem mit dem 76T Heckservo. Dieser Regler hat zwar ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, aber ein BEC das nur 6V oder 7,4V liefert. Für das 76T gibt es keine Daten bei 6V, aber die Praxis zeigt, dass das Servo auch keine 6V auf Dauer aushält.

Als Upgrade für die E-flite Servos sind die Spektrum HS3050/3060 mit Metallgetriebe das naheliegendste Set, da sie ebenfalls aus dem Blade Programm stammen. Für eine 6V Versorgung sind diese Servos ein robuster und dauerhafter Ersatz. Allerdings kostet der Satz mindestens 120 €. Für ein Servo mit Metallgetriebe sind die HS3050/3060 aber mit 13g eher Leichtgewichte.

Für die TS bekommt man mit dem Emax ES09MD (15g) ein kostengünstigeres und mit 2,6 kg/0,08 sec an 6V auch leistungsfähiges Digitalservo. Von diesem Servo habe ich mehrere in verschiedenen Modellen im Einsatz und hatte noch nie Probleme damit. Es passt direkt im 300X, aber für den 300CFX müssen im mittleren Lagerträger 3 kleine Taschen eingeschliffen werden. Dazu ist ein Dremel mit einer kleinen, diamantbesetzten Schleifkugel sehr hilfreich. Für eine Dreier Gruppe des ES09MD muss man knapp 40 € investieren. Dass dieses Servo mit 250 Hz arbeitet, findet man nur nach hartnäckiger online Suche. Leider bietet das Spirit FBL nur feste Einstellwerte für 200 und 333 Hz und keinerlei Zwischenwerte.

Ein etwas höherwertiges TS-Set kommt vom Hobbykönig mit dem Blue Bird BMS-22HV für günstige 54 €/Set. Die Werte bei 6V liegen mit 2,0 kg/0,07 sec auf dem Niveau von Spektrum und Emax, aber als Hochvolt Version stehen bei 7,4V auch 2,5 kg/0,05 sec zur Verfügung. Das BMS-22HV ist ebenfalls für 250 Hz spezifiziert und wiegt 16g. Für dieses Servo muss die Standfestigkeit noch ermittelt werden.

Für den 3D-Einsatz von 12mm Servos wird man bei der Firma KST fündig. Das DS215MG Servo ist
mit 3,1kg/0,06 sec bei 6 V und 3,7kg/0,05 sec bei 7,4V für gut 30€ pro Stück eher ein Sonderangebot. Die Ansteuerung kann mit 333 Hz erfolgen, was den Einsatz auch als Heckservo möglich macht. Wenn das Gewicht von 20g je Servo gegenüber den 13g eines Spektrum HS3050/3060 keine Rolle spielen macht bei der gegebenen Preisgleichheit das DS215MG deutlich mehr Sinn.

Für das Heckservo ist sowohl beim Spektrum Set als auch bei KST schon eine Lösung gefunden. Was soll man aber mit dem Emax und dem Blue Bird kombinieren. Natürlich kann in diesen beiden Fällen ein Spektrum HS3060 verbaut werden. Beim Blue Bird muss man dann aber auf die Hochvolt Möglichkeit verzichten oder auf das DS215MG zurückgreifen. Mit dem DS455 von Align gibt es jedoch noch eine weitere Alternative für ca. 30 €, die ebenfalls wie die E-flite, Spektrum und KST Fabrikate in der Servoliste vom Spirit FBL aufgeführt ist. Mit Werten von 2,2kg/0,05 sec bei 6V und 2,5kg/0,045 sec bei 7,4V liegt es im selben Bereich wie die Spektrum oder KST Heckservos. Angesteuert wird das DS455 mit 333 Hz und wiegt 18g.


Das BMS-22HV wurde mit 200Hz auch als Heckservo, aber leider ohne Erfolg getestet. Aber hinterher wurde ein Fertigungsfehler an der Nut der Alu-Schiebehülse am Heck gefunden. Die Nut war um 0,3 mm zu breit, was beim Fliegen im Übergang von Kurve zur Geraden zu Heckbewegungen geführt hat. Mit verschiedenen Einstellungen im FBL-System war der Effekt nur in seiner Intensität geringfügig „verstellbar“, aber nicht komplett zu eliminieren.

Es musste daher der Test des Blue Bird HV-Servos am Heck nochmal wiederholt werden. Durch die Verwendung von starren CFK-Rotorblättern statt der weichen Spritzguss-Blätter von LYNX und einer weitgehend spielfreien Heckrotorverstellung konnte das Pendeln am Heck deutlich minimiert werden. Für eine günstige Trainer-Version wäre das BMS-22HV akzeptabel, aber leider nicht gut genug für einen Scale Heli mit Rumpf. Für ein völlig ruhiges Heck bei einer 7,4V Auslegung muss man das Align DS455 oder das KST DS215MG einsetzen. Bei 6V funktioniert dann auch noch das Spektrum HS3060.
 

AllRadler

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Da ja „Vintage“ Helis aktuell total gefragt sind, habe ich nun einen speziellen „Youngtimer“ Blade 300 in den Hangar aufgenommen.

Der 2012 erschienene 300X war ja mit seinem Kunststoffrahmen eher was für Einsteiger. Für die 3D Rocker hat dann die Fa Lynx einen vom OXY 3 abgeleiteten CFK-Rahmen LX0549 angeboten. Vielleicht wurde der Tuning-Rahmen bei Lynx auch mit einem 300X-Heck erprobt und dann gemeinsam mit dem OXY 3 vermarktet. Leider sind diese Rahmen nicht mehr erhältlich, aber ich habe einen gut gepflegten Heli mit einem solchen Rahmen in den Weiten des Netzes kaufen können.

300X LYNX Tuning Rahmen:
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OXY 3 Rahmen:
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Die 3 Lagerböcke sind sehr stabil ausgeführt und finden sich in ähnlicher Form dann später auch beim 300CFX. Die Anordnung der Servos ist bei Lynx (auch OXY 3) jedoch viel kompakter und weniger Marketing orientiert. Es sind zwei Platzierungen für den Regler möglich. Einmal zentral in der untersten Ebene über dem Landegestell und zur Optimierung des Schwerpunktes unter der Akkuaufnahme. Diese zweite Position ist sowohl am 300X als auch am CFX nicht möglich. Genauso gibt es für die FBL Elektronik zwei Positionen. Einmal klassisch über der Heckrohraufnahme, oder an der zusätzlichen CFK-Platte unter dieser Aufnahme für eine weniger sichtbare Installation.

Der Heli kam ohne FBL-System und wurde natürlich mit einer Spirit Elektronik ausgerüstet. In bewährter Routine wurde die standardmäßige Position gewählt und die Kabel schön innen durch die vorgesehenen Aussparungen verlegt. Durch die Elektronik waren aber die unteren Schrauben des Roll- und Pitchservos verdeckt und ein Wechsel doppelt so blöd wie beim 300CFX (ein Servo verdeckt). Also wurde das Spirit an die untere Platte kopfüber „getackert“ und die Kabellänge vom Regler hat auch gleich viel besser gepasst. Die Elektronik rutscht dabei auch noch schwerpunktgünstig ein paar Millimeter nach vorne.

Das Spirit FBL hängend an der unteren CFK-Platte:
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Ein weiterer Vorteil des Lynx Rahmens sind die kleinen CFK-Plättchen, die als separate Aufnahmen für die Haubenhalter links und rechts dienen. Im Crash Fall wird so nicht der Rahmen über die Halter zerstört und es müssen nur die kleinen Plättchen ersetzt werden. Diese können zur Not auch selbst angefertigt werden. Ein weiteres Plus dieser Konstruktion ist, dass beim Ausbau der kompletten Servogruppe diese Plättchen den oberen und mittleren Lagerbock noch auf korrekten Abstand halten. Es kann ein Servo nach dem anderen getauscht und dann die Gruppe wieder in den Heli eingesetzt werden. Möglich, dass Blade dieses Konzept beim 300CFX gar nicht übernehmen durfte.

Interessant ist auch, dass in dem Heli noch immer ein völlig intakter Originalmotor mit 4100 kV werkelt. In den Foren wurde viel über defekte Motoren beim 300x geklagt und mein erster gebrauchter 300er hatte einen Motor mit verschlissener Welle(!) am sichtbaren Lager. Der Grund dafür ist einmal das mit 9 Zähnen sehr kleine Ritzel und zu knappes Spiel der Verzahnung. Bei so wenig Zähnen entsteht eine pulsierende Last, da immer nur ein Zahn im Eingriff ist. Durch zu enges Spiel wird das noch verstärkt und an der zu weichen Welle löst sich die Chromschicht unter dem Lagerinnenring. Mit der Zeit wird auch Kernmaterial von der Welle abgetragen und bei meinem schadhaften Motor hatte die Welle ca. 0,3 mm radiales Spiel und das Zahnrad konnte sich über einen halben Millimeter bewegen. Ein solcher Motor kreischt förmlich um Hilfe.

Bei diesem aktuellen Heli wurde sicher sehr früh auf ein größeres 13Z Ritzel mit Schrägverzahnung umgerüstet, was den Motor nicht mehr schädigen konnte. Vielleicht erklärt dies auch, warum manche Piloten bei späterer Umrüstung auf Schrägverzahnung keine Geräuschminderung feststellen konnten. Die Welle des Motors hatte bereits Schaden genommen und erzeugte weiter Lärm.
 

AllRadler

Mitglied
Der mit dem Lynx-Rahmen getunte 300X hat nun seine ersten Flüge hinter sich.

Alles funtioniert bestens und meine Standard-Einstellungen am Spirit passen wunderbar. Das Heck ist sehr stabil, was für den robusten Rahmen spricht.
Die "hängende" Position der FBL-Elektronik haben keinen negativen Einfluss.

Wie erwartet ist der originale Motor ist trotz Schrägverzahnung sehr deutlich zu hören, aber am schlimmsten fällt seine mangelnde Leistung bei schneller Steigerung des Pitchwinkels. Was selbst beim 200W Scorpion Motor noch akzeptabel funktioniert sieht hier nur sehr gequält aus. Der orginale Motor hat demnach nicht mehr als 150W.

Hier noch ein aktuelles Bild mit Dekorfolien vom original OXY3 und passenden CFK-Blättern:

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Und ein wirklich seltsamer "Geist" scheint in dem Rahmen zu leben.

Der Vorbesitzer war so begeistert von dem Lynx-Umbau, dass er sich einen OXY 3 als "Tareq Edition" gekauft hat.
Bei mir hat dieser Virus auch sofort zugeschlagen und ich hab versucht, einen aktuellen OXY 3 Rahmen mit einem verlängerten Heck vom 300CFX zu kombinieren.
Das hat am Ende auch geklappt, aber der Virus war damit nicht zufrieden :confused:.

Nach Weihnachten wird es einen Baubericht über die neuste Version des OXY 3 geben, die perfekt in meinen Hangar paßt.
Im September ging ja eine verbesserte Version als 270 Pro 2018 an den Start. :cool:
 

AllRadler

Mitglied
Ich hab noch nicht rausgefunden, ob er sich im Ohr oder gar im Hinterkopf eingenistet hat.

Auf alle Fälle erzeugt er gnadenlos dieses "Haben will" Gefühl für einen kompletten OXY Heli :D;)
Der ist übrigens heute eingetroffen und mir geht es deutlich besser :thumbsup:
 

AllRadler

Mitglied
Blade 300CFX "Lynx"

Nach dem der hier vorgestellte 300X mit Lynx Rahmen und weiteren Tuningteilen fertig war, musste natürlich auch ein 300 CFX mit einem Lynx Rahmen in den Hangar. Da es der Heli-Gott mit mir wohl sehr gut meint, wurde ich sehr schnell fündig.

Hier der direkte Vergleich 300cfx Lynx Rahmen mit dem Original-Rahmen. Da in der Originalversion am Landegestell hinten eine Aluverstärkung verbaut ist, musste zur genauen Ausrichtung vorne ein Rotorblatt untergelegt werden.


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Es sind die beiden Hauptzahnräder auf gleiche Höhe ausgerichtet. Man sieht deutlich, dass der Lynx-Rahmen (links) unten deutlich mehr Höhe für den Motor und den Regler bietet und der Zugang als auch die Belüftung durch das Weglassen einer nicht im Kraftfluss liegenden Strebe verbessert wird.
Der niedriger liegende Rotorkopf wird von der 5 mm kürzeren Lynx Welle ermöglicht. Das kann für Rumpfeinbauten von Vorteil sein.

Das CFX-Landegestell wurde beim Lynx „gechopped“ und mit den Alukonsolen vom CFK-Landegestell am Rahmen verschraubt. Einmal lässt sich so Höhe und Neigung anpassen, aber vor allem kann man gebrochene LG’s weiterverwenden.

Eine Art Markenzeichen der Lynx Rahmen ist die C-förmige Versteifung von der Vorderseite des mittleren Lagerbocks über die Motorverschraubungen zum unteren Lagerbock. So wird der Rahmen dort versteift wo es nötig ist und bleibt aber so leicht wie möglich.

Für das Heckgetriebe hat Lynx ein besonderes Konzept gewählt, das bei Helis dieser Größe extrem selten zu finden ist. Das Getriebegehäuse ist komplett aus einem Stück gefräst und benötigt nur zwei Schauben für die Klemmung am Heckrohr und zwei weitere Schrauben für den Lagerdeckel auf der linken Seite. Die Schraube für die Spannrolle ist noch ein Extra. Die Führung der Rotorwelle kann hier absolut spielfrei vorgefertigt werden.
Auch die Teile für die Pitchverstellung sind auf dem Niveau eines OXY 3 und somit spielfrei.


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Zwei andere Helis mussten ihre Lynx Teile hergeben um den 300 CFX „Lynx“ zu vervollständigen. Das Verlängerung-Set XL (+30 mm) für längere Rotorblätter wurde nun hier verbaut. Vom 310er kam die Lynx TS und der Lynx/Microheli DFC-Kombikopf.

Die schon erwähnte 5 mm kürzere Rotorwelle macht den Heli etwas kompakter. Aber statt der spritzgegossenen und sehr flexiblen275 mm Lynx Hauptrotorblätter vom XL-Set wurden die steifen 270 mm CFK-Blätter vom Blade 270 verbaut. Die zum Heck passenden roten Halter für das Heckservo und die Abstützung warteten schon lange im Teilevorrat auf genau dieses Projekt.


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Am Ende sind von den Blade Strukturteilen nur noch die drei Alu-Lagerböcke, das Hauptzahnrad und die Bodenplatte mit den Haltern für das Landegestell übrig. Auch die Finne und der Blatt-Caddy stammen noch aus Blade Produktion. Das gegen einen kleinen Aufpreis erhältliche schwarze Spirit FBL System hält sich hier vornehm zu Gunsten der roten Lynx Teile zurück
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In meine Blade 300 CF(X) Sammlung hat sich still und heimlich mit dem 300X „Lynx“, dem 300CFX „Lynx und dem Ende 2018 hinzu gekommenen OXY3-270 eine Ahnengalerie der Fa. „Lynx Heli Innovations“ eingeschlichen.
Langsam muss über den Verkauf von originalen 300 cfx Mechaniken nachgedacht werden.

Am Ende noch ein paar Infos zu „Lynx Heli Innovations“. Es gibt auch eine Website für die Manuals aller Tuningteile. Leider hilft nur die Lynx Teilenummer in der Benennung und manchmal auch der Modellname. Man stellt fest, dass hauptsächlich Blade Modelle bedient wurden, aber auch der MSH Protos 500 und der SAB Goblin 500. Diese Modelle haben ihre Tuningteile wohl der ebenfalls italienischen Herkunft zu verdanken.
 
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